Noch einmal: Auf den Nadeln im Februar

 

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Überall um mich her, scheint es Frühling werden zu wollen, im Garten die ersten Narzissenblüten! – es fühlt sich seltsam an.

Nicht, dass ich den Frühling nicht mögen würde, aber es ist noch nicht einmal Mitte Februar….trotzdem bestaune ich solche zarten Blütchen wie die auf dem Foto oben. Wie halten sie diese kalten Nächte und Stürme nur aus?

 

Auf alle Fälle ist es immernoch und definitiv Wolle-Zeit beim Stricken.

Der Poncho für das Februarkind ist nun fertig und ich bin mit dem nächsten Geburtstagsgeschenk beschäftigt (für das Märzkind):

 

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Ein einfaches Mützenprojekt und so heißt es auch: „The simple hat“-Pattern von Felicia Semple.

Ich liebe ihren Blog „The craft sessions“ und vor allem die Posts zu ihrem „Stash Less„-Projekt kann ich sehr empfehlen, wenn man sich hin und wieder (oder auch öfter) Gedanken macht über das eigene Konsumverhalten gerade in Bezug auf Stricken und Nähen.

Zurück zur Mütze:

Es musste, wie für das andere Kind auch, diese Wolle sein, in mittelgrau („sooooo weich“).

Die Anleitung ist prima übersichtlich und für 2 verschiedene Wollstärken geschrieben (ich habe Version 2 gewählt). Ich bin gespannt, wie sie passen wird – könnte ein Mützenklassiker bei uns werden!

 

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Wie schon erwähnt, bin ich weiterhin dem Pflanzenfärbefieber verfallen.

Oben seht Ihr Finkhof-Wolle (kbT), gefärbt mit Krappwurzel, vorne der 1. Farbzug, hinten der 2. . Sind das nicht wunderschöne Rottöne? Und sogar im Sonnenschein konnte ich sie fotografieren, obwohl das hier zur Zeit nicht oft möglich ist….

Dieses Mal habe ich mit Kaltbeize AL gebeizt, was ich viel einfacher als die klassische Alaunbeizmethode und noch dazu schonender für die Wollfasern (für die Umwelt wohl auch!) finde.

 

Und noch etwas musste ich einfach ausprobieren:

 

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Ecoprint, eine Methode, mit der man ohne zusätzliche Farbe direkt den Blüten- bzw. Blattfarbstoff auf Wolle, Seide oder andere Textilien übertragen kann.

Vor allem Eucalyptusblätter sind bekannt dafür, dieses leuchtende Orange hervorzuzaubern, das Ihr oben sehen könnt.

Falls Euch das Thema interessiert, könnt Ihr Näheres z.B. hier erfahren.

Meinen Ecoprint habe ich auf gefilzter Merinowolle mit den Blättern von zwei unterschiedlichen Eucalyptusformen (bekommt man in Floristikgeschäften, da es oft in Stäuße miteingebunden wird) und mit Fresienblüten (ergab sehr zartes Gelb mit bläulichen Spitzen) gemacht.

Wolle wird wohl nicht mit Beize vorbehandelt aber in Essigwasser eingeweicht, bevor die Pflanzen aufgelegt werden.

 

Viele frohe und gemütliche Tage zum Stricken wünsche ich Euch,

Eure

Frau Wollwesen

 

Verlinkt mit Maschenfein.

 

 

Ein Wald- und Weinbergbewohner

 

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Letzte Woche habe ich es ja recht spannend gemacht und nicht verraten, wer in diesem Pulli „wohnt“…

Aber jetzt….

 

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…zeigt er sich.

Dachse sind eben einfach ein bisschen scheu.

Obwohl das auf diesen hier, na ja, nicht so ganz zutrifft.

Er weiß, was er will und setzt es mit dem unschuldigsten Blick durch:

 

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Aber der Poncho ist jetzt wirklich nicht für ihn gedacht!!!! Was da das Februarkind wohl dazu sagt….

Aber sie schmilzt jedes Mal dahin, wenn sie ihn zu Gesicht bekommt.

Seit einiger Zeit nun gingen mir die Dachse nicht mehr aus dem Kopf. In den letzten Pfingstferien haben wir im Wald einen toten Dachs gefunden. Noch nie zuvor hatte ich einen so direkt gesehen und da es ein junges Tier war und äußerlich recht unverletzt aussah, war ich irgendwie, na, „verzaubert“.

Kurze Zeit später stieß ich bei einem Abendspaziergang hier bei uns in den Reben auf einen. Ich sah ihn hauptsächlich von hinten, als er, erstaunlich flink, vor mir die Straße überquerte und, schwupps, im Gebüsch untertauchte.

Nun, seit dem träumte ich also davon, einen Dachs zu filzen und siehe da, es ist tatsächlich passiert. Die Schnauze war eine Herausforderung, aber jetzt gefällt sie mir richtig gut.

Diese Tiere sind irgendwie besonders, finde ich. Sie sind eigenbrötlerisch und ein bisschen geheimnisvoll. Lange Zeit wusste man recht wenig über sie, da sie sich auch am Tag fast nie zeigen. Sie sind die größten einheimischen Marder aber mit den Auto-belästigenden Arten, die gerne auch mal auf Dachböden herumpoltern, nicht zu vergleichen. Sie wohnen in Erdhöhlen und ernähren sich von kleinen Säugetieren, Insekten, Nüssen und Beeren.

Sie gehen ihre eigenen Wege. Das mag ich.

So, nun zu ihm.

Franz heißt er (manchmal auch Franz-Josef).

Und er hat, wie die anderen Wollwesen, ungefähr die Größe einer Waldorfpuppe.

Er ist wieder mit einer Schablone gefilzt und im feuchten Zustand ausgestopft und walkend modelliert worden. Die Augen habe ich anschliessend mit der Filznadel aufgefilzt.

Arme und Beine sind beweglich modelliert, so wie bei Elsa.

Als Kind liebte ich es, meine sämtlichen Kuscheltiere anzuziehen und deshalb brauchte er natürlich auch ein Kleidungsstück, den Pulli aus meiner Zwiebelschalen-gefärbten Wolle.

 

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Dachs von hinten.

 

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Seine (filztechnisch bedingte) Öffnung am oberen Rücken habe ich wieder geschlossen und mit einem Pfoten-Abdruck verziert (das war die Anregung des März-Kindes).

 

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Er liebt ja die Nacht und sitzt hier ganz wach neben mir,

ich allerdings bin nun ganz schön müde und begebe mich zur Ruhe!

 

Viele Grüße an Euch alle,

Eure

Frau Wollwesen

 

Verlinkt mit Creadienstag.

Narri – Narro….

 

…. so heißt es hier in Südbaden!

 

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Die närrische Zeit ist nun angebrochen und vielleicht seid Ihr ja Faschings-Muffel (so wie ich meistens…!).

Aber mit Kindern kann man ja die Freude am Verkleiden wieder-entdecken und das ganze noch mit einer kleinen Filzaktion verbinden!?

Also `ran an die Seife und eine leuchtend rote Clownsnase filzen!

So geht`s:

 

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Ihr braucht eine Schüssel mit recht warmem Wasser und ein Stück Seife.

Außerdem:

Rote Vlieswolle, einen Tischtennisball, Wolle oder Hutgummi zum Befestigen.

 

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Zunächst wickelt Ihr den Tischtennisball möglichst fest in ein Stück trockene Wolle ein.

 

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Das Ganze taucht Ihr vorsichtig in die Seifenlauge ein, so dass die Wolle ganz durchfeuchtet wird (sie soll dabei möglichst nicht verrutschen).

 

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Nun alles in eine weitere Schicht Wolle einwickeln und wieder eintauchen.

 

 

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Das wiederholt Ihr noch mehrere Male, bis Ihr den Tischtennisball nur noch gut gepolstert durch die Wolle durchspüren könnt.

Zwischendurch könnt Ihr die Wolle mit gut beseiften Händen immerwieder etwas glatt streichen (nicht reiben!).

 

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Nun beginnt Ihr, den Wollball zunächst mit wenig Druck in Euren Händen und entweder auf einer (Auto-)Gummimatte oder einem feuchten Frottee-Handtuch, zu rollen.

Wichtig ist, den Ball zwischendurch wieder in die warme Seifenlauge zu tun, damit er nicht zu sehr auskühlt und gut seifig bleibt.

Nach einer Weile werdet Ihr merken, dass sich die Oberfläche fester und verbundener anfühlt. Dann könnt Ihr mit mehr Druck rollen.

Ihr wisst, dass Ihr fertig gefilzt habt, wenn die Wolle sich über dem Tischtennisball nicht oder nur noch wenig verschieben läßt.

Dann könnt Ihr mit einer Nagelschere an einer Stelle aufschneiden.

 

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Die Öffnung sollte nur so groß sein, dass der Tischtennisball sich herausdrücken läßt.

 

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Nun werden noch die Ränder etwas glatt gefilzt und die Innenseite bearbeitet.

 

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Zum Schluß alles unter fliessendem Wasser gut ausspülen, anschliessend mit einem Handtuch ausdrücken.

Jetzt fehlt nur noch die Befestigung.

Ich habe Strickwolle genommen, da kein Hutgummi im Haus war. Das ist auch gar nicht schlecht, da man über die Schleife am Hinterkopf die Größe gut variieren kann…

Zwei Stücke Wolle jeweils durch eine dicke spitze Nadel fädeln und an zwei Seiten der Öffnung durchstechen und anknoten.

Fertig!

 

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Und so sieht es bei mir aus!

Aber es gibt noch mehr zu sehen:

Hier bei Wollwesens` wollte jeder einmal Clown sein – da ging es zu!

 

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Ich wünsche Euch allen viel fröhliche Werkel- und Verkleidungszeit!

 

Eure

Frau Wollwesen