Draußen

 

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Momentan ist es hier auf meinem Blog recht still. Dabei fühlt sich mein Leben gerade eher prall und gefüllt an. Aber dann weiß ich manches Mal gar nicht so recht, was ich Euch zeigen soll.

Meine Projekte für den Markt gehen (leider!) eher langsam voran. Zu viele Details will ich unterbringen, vielleicht. Aber nur so arbeiten, um schnell fertig zu sein? Das kann es irgendwie doch auch nicht sein….

Und so muß ich das wohl aushalten, den Druck der weniger werdenden Zeit, die Angst nicht „genug“ zu produzieren. Wohl wieder eine fFrage des Vertrauens: Daß es schon irgendwie klappen wird.

Und die Freude darf einfach nicht verloren gehen, dafür will ich mehr und mehr Wege finden. Und sie kommt zur Zeit so ganz von selbst, wenn ich draußen in diesem Sommer sein kann. Z.B. um Mädesüß zu pflücken, das auf dem Weg zu Arbeit und Schule im Graben am Wegesrand wächst und verlockend ruft: „Färb mit mir!“ Und das tue ich heute, der Topf ist schon auf dem Herd.

 

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Das Mädesüß wird übrigens auch Wiesenspierstaude genannt, wächst oft an feuchten Stellen in Wiesen und an Bachufern, es blüht Juni bis August. Über einen Sirup daraus habe ich letztes Jahr übrigens hier gelesen.

Über mein Färbeergebnis kann ich Euch also erst in ein paar Tagen berichten. Ich erwarte etwas zwischen Grüngelb und Goldgelb, d.h. das kann wohl beides dabei zustande kommen.

 

Und nun noch ein kurzer Blick in die Filzwerkstatt, Hase von hinten mit Blick auf „seine“ zukünftige Wiese….

 

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Löwenzahn zu filzen ist nicht gerade einfach, finde ich. Aber für meine Pflanzen- und Tierbilder habe ich gerne Fotos oder schöne Zeichnungen wie diese zur Anregung.

 

Und um Eure „Draußen“-Sehnsucht auch noch mehr zu wecken, hier ein paar Fotos von unserem letzten Sonntag, den wir in einem traumhaft schönen alten Obstgarten von Freunden verbrachten.

Nichts tun außer essen, reden, im Gras sitzen (oder in der Hängematte schaukeln) – wie herrlich!

 

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Es grüßt Euch ganz herzlich,

Eure

Frau Wollwesen.

 

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Sommerdasein

 

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Es ist Sonnwend-Zeit,

Johanni-Zeit.

Sicht- und spürbar.

Leuchtend gelb blühendes Johanniskraut an den Wegesrändern, rote reife Beeren an den Sträuchern und das Leben pulsiert um mich her.

Die unbeschwerte Leichtigkeit des Sommerdaseins in einem Moment (und dieser Moment kann sogar wartend, im Auto, sein, s.o.).

Und von jetzt auf nachher schlägt alles um, Unfälle geschehen.

Auch das gehört in diese Zeit und ging in unserem Falle sehr glimpflich aus, als das Februarkind einen Zusammenstoß mit einem Fahrradfahrer hatte.

Solche Momente erinnern mich an die Kostbarkeit, die im oft so unwichtig scheinenden Alltagsleben zu finden ist. Lassen mich nach dem ersten Schrecken inniger und dankbarer als zuvor zurück.

 

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Bei meinen Werkeleien, die mich natürlich auch jetzt begleiten, muß ich gerade wieder darauf achten, nicht zu viel Verschiedenes auf einmal umsetzen zu wollen. So viele Ideen schwirren durch meinen Kopf….

Da aber in zwei Monaten ein Kunsthandwerkermarkt ansteht, bei dem ich teilnehmen möchte, muß ich genau schauen, wo hinein ich Kraft und Zeit stecken will.

 

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Ein Schwerpunkt sind momentan auf jeden Fall neue Wollbilder, viele davon mit (Wild-)Blumen-Motiven.

Außerdem möchte ich noch mehrere kleine Tierfiguren filzen, die ich in einen Holzkasten mit Filzhintergrund stellen/legen/setzen will.

 

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Zum Zur-Ruhe-Kommen brauche ich außerdem die Stricknadeln in meinen Händen. Mein derzeitiges Projekt ist immer noch Granny`s Favourite für meine Jüngste. Es fehlen nur die Ärmel und ich finde es schön zu wissen, wie sehr sich die zukünftige Besitzerin darauf freut. Dieses Jäckchen ist übrigens nicht schwer zu stricken und als Bolero auch schnell fertig. Wichtig ist, bei der Größenwahl die Altersangaben ziemlich zu ignorieren und sich rein an der Brustweite des Kindes zu orientieren. Ansonsten wird der Halsausschnitt unter Umständen sehr weit.

 

Ach: Genäht habe ich auch.

Wo ich doch auf so vielen Blogs und wirklich anscheinend einmal rund um den Globus auf das Buch von Lotta Jansdotter gestoßen bin. Und wie  so vielen anderen gefiel mir besonders das Esme-Top. Einen kleinen Ausschnitt davon zeige ich Euch schon mal:

 

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Aber später mehr….

 

Und wenn ich nicht mit irgendetwas von oben Erwähntem beschäftigt bin?

Dann zieht es mich gerade sehr oft in unseren Garten. Der in diesem Jahr wirklich blüht und blüht und eine Freude ist. Und immer wieder auch ein Lehrmeister, für Überraschungen gut.

 

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Und was beschäftigt Euch?

 

Viele sommerleichte Grüße

von

Frau Wollwesen.

 

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Blüten und Blätter

 

 

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Zurück aus den Ferien haben wir unseren Garten in nie dagewesener Blütenfülle vorgefunden. Ob es am vielen Regen, der aufmerksamen Pflege durch meine Eltern während unserer Abwesenheit oder an einer besonders günstigen Planetenkonstellation (???) liegt?

Oder an meiner durch Zeitmangel bedingten „Laissez-faire“-Einstellung in diesem Jahr? (Schon wieder Französisch, hört, hört…)

Ich werde es wohl nie erfahren und freue mich einfach daran. Für Aussenstehende mag es trotz allem etwas zu „wild“ aussehen, aber mit den Wildpflanzen, wie z.B. Klatschmohn habe ich es einfach besonders.

Auch in unserem Hasengehege wuchs alles außerordentlich in die Höhe, was allerdings dieser Zeitgenossin weiter unten gerade recht schien, um sich zu verstecken:

 

 

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Der Paketbote brachte sie heute mittag sichtlich gut gelaunt vorbei; sie war ihm vor die Räder gelaufen und wir brachten sie vorläufig bei uns unter. Schnell stellte sich heraus, wo sie „entkrochen“ war und konnte gleich der erleichterten Besitzerin übergeben werden.

Aber ich schweife schon wieder vom Thema ab.

Das Wochenende wurde bei uns nämlich viel mit Blüten und Blättern gewerkelt.

Die große und die kleine Tochter stellten einen nicht so schnell zu vernichtenden Vorrat an Holunderblütensirup her:

 

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Und ich nutzte die Gartenarbeiten unserer Nachbarn und holte mir diese abgeschnittenen Blutbuchenzweige zum Wolle färben:

 

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Insgesamt 250g Blätter, grob zerkleinert, schichtete ich mit 100 g Wolle (kalt gebeizt)  in den Färbetopf und ließ es über Nacht mit 10 l kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag erhitzte ich es auf 80-90 ° C für 1 Stunde. Dieser Strang Wolle färbte sich olivgrün.

In einem zweiten Färbezug, auch mit 100 g Wolle, bekam ich ein Lindgrün.

 

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Hier beide Stränge in Kombination mit meiner mit Blauholz gefärbten Wolle (die Farbkombination gefiel mir einfach so gut). Ein schöner Armschmuck, oder?

Und der Holunder vor unserem Haus roch auch für mich so verlockend…also probierte ich gleich noch eine Färbung mit den Blüten. Und was für ein wunderschön leuchtendes Gelb wurde das nun:

 

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Ich habe den Färbesud nach diesem Färbezug noch aufgehoben und mit selbst angesetztem Eisenwasser versetzt. Nun ist er auf Grün umgeschlagen und morgen werde ich einen zweiten Zug duchführen.

Für diese Färbung habe ich 270 g Blüten über Nacht mit 10 l kaltem Wasser angesetzt, am nächsten Tag 1 Stunde geköchelt, abkühlen lassen, dann die Blüten über einem Tuch abgeseiht, eingebunden und wieder zum Färbebad gegeben. Nun kam die Wolle (100 g) dazu und wurde für 1 Stunde auf 80 ° C erhitzt.

 

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Das sind nun also, von oben nach unten:

Blutbuche, 1. Zug

Blutbuche, 2. Zug

Holunderblüte, 1. Zug

 

Aber es kribbelte noch weiter in den Fingern und ich wollte unbedingt ausprobieren, wie sich der südfranzösische Eukalyptus für Ecoprint eignet (und da habe ich eben gleich noch ein paar andere Funde mit aufgelegt).

Ich benutzte 3 verschiedene Stoffe: Merinovorfilz, Chiffonseide und Leinen, alles kalt gebeizt.

 

 

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Auf dem obersten Bild, der Seide, kann man die sichelförmigen Eukalyptusblätter am besten sehen. Leider wurden sie nicht so schön orange, wie ich das von der runden Form kenne.

Es ist immer wieder sehr spannend, was nach dem Dämpfen und Entrollen zum Vorschein kommt….

Der Vorfilz war, wie ich mir eigentlich schon dachte, eine Enttäuschung, da die Formen zu undeutlich werden. Ich hatte vor, ihn noch im Nachhinein zu filzen, aber das wird wohl nur noch ein paar Farbkleckse zur Folge haben.

Das Leinen gefällt mir mit seiner rauhen Oberfläche aber sehr gut. Mal sehen, was sich daraus noch machen lässt…

 

Das wird aber noch ein Weilchen warten müssen, ich bin nun ordentlich bettreif,

grüße Euch alle recht herzlich,

Eure

Frau Wollwesen.

 

 

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