Garten-Fülle / Garden abundance

 

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In our little garden we can harvest only  few and small fruits. But exactly for that reason we enjoyed this one big and delicious red apple and the rare but sooo sweet figs.

This weekend we collected some herbs and late flowers and bound wreaths.

But also indoors work was done. I continued working on my red-haired felt-doll and more seat-cushions were completed.

 

Das meiner Seele so wohltuende Spätsommerwetter hat auch dieses Wochenende noch angehalten.

Und wohlwollend bin ich durch unseren Garten gegangen, der, mit kritischem Blick betrachtet, nicht gerade das Ideal-Bild eines Gartens erfüllt.

Aber: Die Einstellung ist wieder einmal ausschlaggebend!

Ich kann mich ärgern darüber, dass fast alle Äpfel eher klein und von Würmern bewohnt sind. Oder: Ich sehe die rotbackige Schönheit dieses einen Exemplars weiter oben und schmecke seine köstlich saftige Sauer-Süße.

Auch die Feigen, die aus dem Nachbargarten zu uns herüberwachsen, werden wahrscheinlich lange nicht mehr alle reif werden. Aber so herrlich waren die wenigen, die wir ernten konnten!

 

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Aus weiteren Kräuter- und Blumen-Schätzen des Gartens haben wir am Wochenende Kränze gebunden. Seit Wochen will ich das schon tun. Und denke immer, dass die Zeit dafür gerade nicht ausreicht. Und nun haben wir es einfach getan.

Es ging schnell und tat so gut.

 

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(Auch dieser schaut sehnsüchtig hinaus in den Garten….)

 

Im Inneren des Hauses gab es nach wie vor viel Filzerei und Näherei, viel „Work in progress“ sozusagen.

 

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Ich sende Euch allen herzliche Grüße,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit  Frontier Dreams.

Heimat-Proviant

 

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Erde ist da, der Geruch danach. Und Kuh-Duft… -Duft?

An einem dieser letzten heißen Spätsommertage, morgens früh, liefere ich meine große Tochter auf einem Bauernhof hier oben im Schwarzwald ab. Zusammen mit einer Schulfreundin wird sie hier die nächsten 3 Wochen verbringen, im Stall und auch sonst mithelfen, bei allem, was so an Arbeit ansteht. In der 9. Klasse in der Waldorfschule steht das auf dem Lehrplan und wir alle sind recht gespannt, wie es „so werden wird“.

Ein paar Tage später wird sich herausgestellt haben: Es ist ganz prima, und meine Große scheint gut ohne uns Eltern und Geschwister dort auszukommen. Wie schön! Und heimlich wird mir doch etwas wehmütig ums Herz, da die Zeit des Flügge-Werdens in gar nicht mehr so weiter Ferne zu liegen scheint…

Am letzten Tag vor ihrer Abreise hat dieses September-Kind noch Geburtstag gehabt. Dazu bekam sie unter anderem eine von mir genähte „Bento-Bag“, ein japanisches Knoten-Täschchen. Gefüllt war es mit Anti-Heimweh-Medizin: Fotos, Schokolade, ein Fläschchen „Heimatduft“….

 

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Ob es schon in Gebrauch war, weiß ich nicht, aber zumindest ist es für mich tröstlich, zu wissen, daß sie es dabei hat.

Die kostenlose englische Anleitung findet man hier.

Verwendet habe ich als Außenstoff Leinen und als Futter einen japanischen Stoff mit Libellen-Motiv, hier erworben.

 

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Nachdem ich übrigens die zwei Mädchen abgeliefert hatte, zog es mich auf dem Heimweg noch an den See, an dem wir schon letztes Jahr um diese Zeit herum waren.

So früh am Tag war außer einem Angler und mir niemand dort und es war einer der schönsten Bademomente dieses Jahres…

 

 

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Wer weiß ob es auch der letzte war?

 

Ich grüße Euch herzlich,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

Hummeln ….und andere kleine Tiere

 

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Dieses mit der Nadel gefilzte Wollbild ist irgendwann im Frühsommer entstanden, als ich im Auftrag einer Nachbarin 2 Wollbilder als Geschenk für die Eltern von neu in der Welt angekommenen Zwillingsbabys herstellte.

( Das zweite Bild ist meinem Fotografier-Eifer im fertigen Zustand leider entkommen, was mich nun nicht gerade freut, aber leider nicht mehr zu ändern ist…)

Zu fast allen meinen Bildern gibt es auch eine kleine Geschichte oder Anekdote, bzw. einige Gedankenfäden oder -gespinste, wobei wir schon beim Thema für dieses Bild heute wären:

 

„Schwarz und groß sitzt sie an der Wand. Dort in der Ecke, oben hinter dem Kleiderschrank. Ein Kribbeln steigt irgendwo von unten , von meinen Füßen, auf und läuft unangenehm entlang der Wirbelsäule nach oben , zum Hals. Ich schlucke trocken und hole das Glas, ein großes, das  größteTrinkglas, das im Haus ist.

Was, wenn ich sie verfehle und sie danach in Panik gerät? Irgendwohin rennt, wo ich nicht an sie herankomme, oder, noch schlimmer: Auf mich fällt…!

Doch ich habe sie, gefangen, unter Glas.

Vorsichtig schiebe ich eine Postkarte an der Wand entlang, verschließe den Fluchtweg. Sie zappelt aufgeregt und ich versuche, nicht zu genau hinzusehen. Draußen, am Hang, entlasse ich sie in die Freiheit und hoffe, daß sie dort auch bleibt.

Die großen, dunklen Kellerspinnen – mit ihnen werde ich wohl nie gut Freund werden. Zu tiefe Ur-Ängste wecken sie in mir. Doch ihren kleinen Artgenossen gegenüber und sogar den Kreuzspinnen, die zur Zeit überall um unser Haus herum ihre Netze weben, hat sich meine Angst gelegt. Die Angst des Kindes von früher, das selbst Ohrenzwickern und Kellerasseln beim Ausmisten des Kaninchenstalls kaum ertragen konnte, die plötzlich und unberechenbar aus irgendwelchen Ritzen des Holzes hervorkrochen und scheinbar ziellos herumwuselten.

Das Kind, für das es undenkbar war, einen Regenwurm in die Hand zu nehmen und für das eine klebrige Nacktschnecke am Bein zum Trauma über Jahre hinweg wurde. Aber dieses Kind wurde erwachsen und diese erwachsene Frau hatte den Wunsch nach einem Garten, der sich tatsächlich irgendwann erfüllte. Auch da gab es wieder Nacktschnecken und viele davon. Und es begann ein Kampf um die Blumen, die in diesem Garten wachsen sollten, so wie ich, die ich natürlich diese Frau bin, das wollte…

 

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Aber ich erkannte irgendwann, daß ich nicht mehr kämpfen wollte und lernte. Ich lernte, was Schnecken nicht fressen mögen und pflanzte dies. Es brauchte Geduld und Zeit, aber es blühte immer mehr und vielfältiger.

Im Komposthaufen dieses Gartens kamen bei der ersten Kompost“Ernte“ viele weiße Engerlinge zum Vorschein. Ich wußte nicht, von welchen Käfern sie die Kinder waren, ich wußte nur, daß sie mich ekelten. Bis meine Tochter sie entdeckte und behutsam auf ihre kleine Hand legte. Für sie waren sie so süß wie kleine, in Windeln gewickelte, Puppenbabys und nichts durfte ihnen geschehen. Und da schmolz tatsächlich ein großer Teil meines Ekels wie Eis in der Sonne dahin.

 

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Überhaupt: Das Graben in der Erde veränderte so vieles. Es brachte die Würmer zum Vorschein, die darin arbeiteten und die Asseln und Spinnen. Und ganz unmerklich fast, verlor ich meine Angst vor all diesen kleinen Tieren. Neugierig wurde ich sogar auf sie. Und freudig, wenn ich ihre fliegenden Verwandten, die Bienen und Hummeln und Schmetterlinge um unsere Blüten fliegen sah.

 

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Viel zu lernen gibt es über sie. Bei einem Wildbienen-Naturschutz-Einsatz vor kurzem wurde mir eine Biene gezeigt, die sich bereits zur Nachtruhe in „ihre“ Blüte begeben hatte (es war eine Zottelbiene). Natürlich ist dieses Verhalten wissenschaftlich begründbar und hat ganz bestimmte Vorteile für diese Art.

Und trotzdem blieb bei mir eine ganz tiefe und direkte Freude bei diesem Anblick zurück, die mit dem Verstand nichts zu tun hatte.

Schön wäre es, eines Tages auch den anfangs beschriebenen Kellerspinnen gegenüber immer mehr Interesse entgegenzubringen und somit den lähmenden Bann zu lockern. Denn das scheint mir doch oft der Schlüssel für die Angst vor dem Unbekannten zu sein.“

 

Ich grüße Euch ganz herzlich,

Eure

Frau Wollwesen.

 

P.S.: Wer sich für Wild- und Honigbienen interessiert, kann sich z.B. hier beim Naturschutzbund Deutschland über sie informieren.

 

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