Stille

Bilder oder wenige Worte sollen dazu einladen, sich der Stille hinter dem Alltagslärm zu öffnen, im Hier, im Jetzt, im Raum, bei sich selbst,
Anzukommen.

 

 

 

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Mit stillen Grüßen,

Frau Wollwesen

Wollbild: Hüter der Pflanzenfasern

Nach und nach möchte ich meine Wollbilder und die Geschichten dahinter näher vorstellen.

 

Diese hier erzählt über den

Hüter der Pflanzenfasern

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„Er lebt dort, wo die offenen Wiesen und Weiden ihre Begrenzung finden durch Büsche und Bäume. Dort, wo an ihrem Rand die Brombeeren empor wuchern, die Menschen und große Tiere daran hindern, sich tiefer hinein zu bewegen. Nur Vögel, Mäuse und anderes kleines Getier kann sich hier mühelos bewegen, ohne an Dornen und Kletten hängen zu bleiben.

Der Hüter der Pflanzenfasern ist nicht mehr jung, sein wirres Haar schneeweiß und lang. Samen hängen darin, was sein ganzer Stolz ist. Er trägt darin die Erinnerung an viele Pflanzen, die er lange nicht mehr gesehen hat, die es heute wohl gar nicht mehr gibt. Ihre Namen klingen ihm dennoch ganz vertraut im Ohr nach: Heckensonnenkraut, Klettergawain, Mirandawurzel, Nachtröschen… Er murmelt sie vor sich her, während seine alten, an Wurzeln erinnernden Hände die weißen Samenflocken der Waldrebe von kleinen Ästen und Dornen zupfen.

Er sammelt sie zu einem großen watteweichen Buschen zusammen und wickelt sie anschließend in ein Hainbuchenblatt. Einige dieser Blätter liegen schon gefüllt in seinem Haus weiter hinten, dort, wo die rosa Heckenrose wächst. Ihre Blüten haben sich längst in leuchtend rote Hagebutten verwandelt, Früchte, die der Hüter der Pflanzenfasern liebt und mit großem Genuß verzehrt.

Doch jetzt ist er nicht hungrig. Er prüft sorgfältig seinen Vorrat an Fasern. stirnrunzelnd sinnt er nach, ob genug gesammelt wurde. Er denkt an all die Vögel, die im Frühling nach Polstermaterial für ihre Nester anfragen werden. An die vielen Mäuseeltern, die ihre Kinderstuben weich und warm herrichten wollen. Und nicht zuletzt an seine allerwichtigste Aufgabe: Das Aussäen der Samen an Orten, an denen diese Pflanzen bisher noch nicht wachsen, wo sie aber dringend benötigt werden.

Mit einem Seufzer macht er sich schließlich wieder auf den Weg. Noch viele Blätter wird er füllen, bevor der Herbst mit seinen Stürmen an den Samenständen zerrt. Bevor der weiße kalte Schnee sich über das Haus des Hüters legt und ihn seinen wohlverdienten Schlaf schlafen läßt. Bevor der frische grüne Frühling dort hereinschaut und mit ihm seine gefiederten und pelzigen Gesellen….“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeit für uns

Ferien sind immer wieder ein Segen.

Unser Alltag in der Schulzeit ist doch oft ganz schön getaktet. Und ich muss mir genau überlegen, wofür ich wieviel Zeit habe… (das erinnert mich unangenehm an die grauen Herren aus dem Buch/ Film „Momo“ aus meiner eigenen Kindheit, den wir gerade gemeinsam angeschaut haben)…

Und so habe ich diese Woche aufgetankt, Zeit für Dinge gehabt, die ich mir sonst nicht unbedingt gönne. Und den Kindern ging es auch so. Nur Herr Wollwesen musste leider arbeiten….

 

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Morgens im Bett lesen – wie lange habe ich das schon nicht mehr gemacht! Und herrlich war es! Von verschiedenen Seiten bin ich auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden. Und bisher gefällt es mir wirklich gut. Es ist eigentlich mehr ein autobiografischer Bericht  der Autorin, was ich gar nicht erwartet hatte. Sie schreibt sehr warmherzig und lebensbejahend, trotz oder eben gerade aufgrund dieses Themas, das sie behandelt. Es gibt mir Mut, zu meinem eigenen Weg zu stehen, den Blick von außen auf mich einmal mehr fallen zu lassen.

 

 

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Auch andere (hier das März-Mädchen) finden Zeit zum Lesen! Und wie mir doch dabei wieder einfällt, wie ich mir selbst als Kind solche Nischen und Höhlen zum Lesen gesucht habe.

 

 

 

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Das Februar-Kind hatte Lust und Zeit, den Jahreszeitentisch neu herzurichten. Inzwischen ist das nur noch äußerst selten mein Werk, gerade die Jüngste liebt dieses Dekorieren sehr. Und wie gefällt mir der Bär, wie er da aus seiner Höhle hervorschaut!

 

 

 

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Es wurde außerdem Kuchen gebacken (hier ein fast fertiger Orangenkuchen vom September-Kind), und das nicht gerade wenig. Februar und März sind in unserer Familie die Geburtstagsmonate schlechthin…

 

 

 

 

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…und überhaupt recht viel in der Küche gewerkelt, was zu manchem (vorübergehenden) Chaos führte ;-)!

 

 

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Ja – und natürlich würde das Februar-Kind nicht so heißen, wenn es nicht auch im Februar Geburtstag hätte! Und so wurde auch noch in aller Ruhe gefeiert!

 

Euch auch viel Zeit für alles, was Ihr gerne tut, wünscht

Frau Wollwesen