Gweneth

 

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Na, das ist doch eine gute Kulisse, um „Modeaufnahmen“ zu machen, oder?

Nun sind endlich auch die Knöpfe an meiner neuen Strickjacke angenäht und bei unserem Wochenendausflug zur Staufener Burg habe ich sie das erste Mal getragen.

Sie ist grün (selbstverständlich!) und nach diesem englischen Strickmuster gestrickt: Gweneth. Das erste Mal entdeckte ich sie bei Rosa P. und ich war verliebt.

 

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Auch ich verwendete wie sie das DROPS Alpaca-Garn, das ich schon gut kannte, diesmal in der Farbe Goldgrün (schon dieser Name ist schön!). Ich finde allerdings, ich hätte die Größe eine Nummer kleiner wählen sollen. Nach meinem letzten Projekt war ich wohl etwas zu vorsichtig geworden.

Es war auf alle Fälle ein Projekt, das mir viel Freude machte (bis auf die Maschenaufnahmen für Halsausschnittbündchen und Knopfleiste) und dafür, daß die Wolle recht fein ist, schnell fertig (was natürlich auch am Urlaub lag).

Die Knöpfe habe ich in einem SecondHand-Laden für alte Bett- und Tischwäsche u.ä. entdeckt. Sie erinnern mich irgendwie an Trachten und passen, finde ich, gut zum Stil der Jacke.

Wer, wie ich zu Beginn, sich nicht so recht an englische Strickanleitungen heranwagt, dem kann ich z.B. dies hier als Hilfe empfehlen. Hat man einmal die Grundbegriffe verstanden, ist es oft fast einfacher als bei deutschen Anleitungen, da vieles sehr ausführlich aufgeführt ist.

 

Nun verlinke ich wieder einmal zum MeMadeMittwoch, wo sicherlich noch viele andere schöne Stücke zu sehen sind….

 

Viele Grüße,

Eure

Frau Wollwesen.

 

 

Blüten und Blätter

 

 

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Zurück aus den Ferien haben wir unseren Garten in nie dagewesener Blütenfülle vorgefunden. Ob es am vielen Regen, der aufmerksamen Pflege durch meine Eltern während unserer Abwesenheit oder an einer besonders günstigen Planetenkonstellation (???) liegt?

Oder an meiner durch Zeitmangel bedingten „Laissez-faire“-Einstellung in diesem Jahr? (Schon wieder Französisch, hört, hört…)

Ich werde es wohl nie erfahren und freue mich einfach daran. Für Aussenstehende mag es trotz allem etwas zu „wild“ aussehen, aber mit den Wildpflanzen, wie z.B. Klatschmohn habe ich es einfach besonders.

Auch in unserem Hasengehege wuchs alles außerordentlich in die Höhe, was allerdings dieser Zeitgenossin weiter unten gerade recht schien, um sich zu verstecken:

 

 

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Der Paketbote brachte sie heute mittag sichtlich gut gelaunt vorbei; sie war ihm vor die Räder gelaufen und wir brachten sie vorläufig bei uns unter. Schnell stellte sich heraus, wo sie „entkrochen“ war und konnte gleich der erleichterten Besitzerin übergeben werden.

Aber ich schweife schon wieder vom Thema ab.

Das Wochenende wurde bei uns nämlich viel mit Blüten und Blättern gewerkelt.

Die große und die kleine Tochter stellten einen nicht so schnell zu vernichtenden Vorrat an Holunderblütensirup her:

 

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Und ich nutzte die Gartenarbeiten unserer Nachbarn und holte mir diese abgeschnittenen Blutbuchenzweige zum Wolle färben:

 

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Insgesamt 250g Blätter, grob zerkleinert, schichtete ich mit 100 g Wolle (kalt gebeizt)  in den Färbetopf und ließ es über Nacht mit 10 l kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag erhitzte ich es auf 80-90 ° C für 1 Stunde. Dieser Strang Wolle färbte sich olivgrün.

In einem zweiten Färbezug, auch mit 100 g Wolle, bekam ich ein Lindgrün.

 

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Hier beide Stränge in Kombination mit meiner mit Blauholz gefärbten Wolle (die Farbkombination gefiel mir einfach so gut). Ein schöner Armschmuck, oder?

Und der Holunder vor unserem Haus roch auch für mich so verlockend…also probierte ich gleich noch eine Färbung mit den Blüten. Und was für ein wunderschön leuchtendes Gelb wurde das nun:

 

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Ich habe den Färbesud nach diesem Färbezug noch aufgehoben und mit selbst angesetztem Eisenwasser versetzt. Nun ist er auf Grün umgeschlagen und morgen werde ich einen zweiten Zug duchführen.

Für diese Färbung habe ich 270 g Blüten über Nacht mit 10 l kaltem Wasser angesetzt, am nächsten Tag 1 Stunde geköchelt, abkühlen lassen, dann die Blüten über einem Tuch abgeseiht, eingebunden und wieder zum Färbebad gegeben. Nun kam die Wolle (100 g) dazu und wurde für 1 Stunde auf 80 ° C erhitzt.

 

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Das sind nun also, von oben nach unten:

Blutbuche, 1. Zug

Blutbuche, 2. Zug

Holunderblüte, 1. Zug

 

Aber es kribbelte noch weiter in den Fingern und ich wollte unbedingt ausprobieren, wie sich der südfranzösische Eukalyptus für Ecoprint eignet (und da habe ich eben gleich noch ein paar andere Funde mit aufgelegt).

Ich benutzte 3 verschiedene Stoffe: Merinovorfilz, Chiffonseide und Leinen, alles kalt gebeizt.

 

 

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Auf dem obersten Bild, der Seide, kann man die sichelförmigen Eukalyptusblätter am besten sehen. Leider wurden sie nicht so schön orange, wie ich das von der runden Form kenne.

Es ist immer wieder sehr spannend, was nach dem Dämpfen und Entrollen zum Vorschein kommt….

Der Vorfilz war, wie ich mir eigentlich schon dachte, eine Enttäuschung, da die Formen zu undeutlich werden. Ich hatte vor, ihn noch im Nachhinein zu filzen, aber das wird wohl nur noch ein paar Farbkleckse zur Folge haben.

Das Leinen gefällt mir mit seiner rauhen Oberfläche aber sehr gut. Mal sehen, was sich daraus noch machen lässt…

 

Das wird aber noch ein Weilchen warten müssen, ich bin nun ordentlich bettreif,

grüße Euch alle recht herzlich,

Eure

Frau Wollwesen.

 

 

Verlinkt mit Creadienstag.

Meerzeit

 

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Süd-Frankreich.

Französisch. Ich lerne wieder einmal etwas dazu in dieser schönen, für mich nicht einfachen Sprache: „Le vent souffle!“ – „Der Wind bläst ganz schön kräftig!“

So ungefähr jedenfalls würde man dies wohl übersetzen.

Der Weg zu unserem „Pagotel“ (eine Mischung aus Zelt und Miniappartement) besteht aus ein paar recht steilen Steinstufen, sie glitzern im Sonnenschein. Meist huscht beim Hochsteigen nach rechts oder links eine kleine Eidechse davon, ab ins Gebüsch. Überall liegen Piniennadeln auf dem Boden und in der Luft der Duft nach Meer und Eukalyptusbäumen.

Und eben der Wind, „le vent“. Er bläst fast die ganze Zeit über, während wir hier sind. Bringt das Meer in Schwung und erst recht die Kite- (Drachen-) Surfer. Zerrt an den Haaren und den Badetüchern und zaubert gerade deshalb Lachen in unsere Gesichter. Kommt er dann doch einmal zur Ruhe, kann man das Meer atmen hören und spüren…

 

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Dann halten die Kinder nach Muscheln Ausschau, sehen dabei aus wie Strandläufer-Vögel…

Zu den Meeres-Fundstücken kommen schließlich noch Zapfen und sichelförmige Eukalyptusblätter. Ich habe meine Stifte und Aquarellfarben mitgebracht, fange wieder an zu zeichnen und zu malen. Warum habe ich das eigentlich so lange nicht mehr gemacht?

Auch die Kinder greifen zum Pinsel, ihnen hat es vor allem das Meer angetan und aus einem Vogelbuch wird abgemalt….

 

 

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Einzelne, besondere Momente prägen sich mir ein. So wie jener, als ich, auf dem Bett liegend, die tanzenden Sonnenflecken an der Zimmerdecke beobachte.

Zeit. Im Überfluß.

Die Möwe, wie sie abends beim Kochen „ganz zufällig“ nah zu uns heranfliegt und nicht müde wird, uns zu beobachten.

Der Abend am Strand, an dem nicht nur unzählige Schnaken uns umkreisen, sondern aus dem hohen Schilf der Gesang der Nachtigallen herüberweht.

Die aufgedrehten und kichernden Mädels bei der Schiffsüberfahrt zur nahen Insel.

 

 

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Wir sind zurück nun.

Wieder da, voller schöner Erinnerungen und mit Erholung betankt.

Und hier hat uns der Frühsommer freudig empfangen…

 

Ich sende Euch viele frohe Grüße,

Eure

Frau Wollwesen

 

 

PS: Noch ein kleiner kurzer Blick zurück….:

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Verlinkt mit Naturkinder.