Wollwesen am Entstehen…

An so einem ganz normalen Alltags-Montagvormittag stehe ich also hier in unserer Wohnküche, nur unterbrochen von einem Besuch des örtlichen Schornsteinfegers (der tatsächlich so aussah, wie man sich das vorstellt – bis auf den Zylinder!), kann ich in aller Ruhe filzen.

Na ja, in aller Ruhe bedeutet, dass ich erst einmal die ganze liegengebliebene Wäsche vom Wochenende verräume (wir waren nämlich schon wieder Skifahren!), mich um Geschirr, Zimmer und Tierversorgung kümmere, d. h. so viel bleibt dann doch nicht übrig von dieser kinderfreien Zeit.

So sieht es dann also aus:

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Und schließlich lächelt mich dieses Wesen aus seinem warmen Wasserbecken an:

 

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Noch etwas kahl auf dem Kopf – aber das kommt später…

Dann – in ein warmes Handtuch gewickelt- :

 

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Es ist wirklich schön, so ein Tier- oder Puppenwesen in seiner Entstehung zu begleiten. Ja, es fühlt sich eher nach Begleitung an, denn der ganz eigene, persönliche Ausdruck überrascht und berührt jedes Mal.

Nun geht es ans Trocknen, ans Be-Haaren, müssen Kleider gestrickt, genäht werden.

Alles Dinge, die ich sehr, sehr gerne mache. Und mich aber immer wieder frage -wann?

 

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„Wann?“ – Das scheint auch er mich zu fragen.

„Einen Pulli habe ich nun ja. Aber wo bleibt die Hose?“

Dieser Gesell (Friedrich?, Heinrich?, Leopold?- man ist sich noch uneins) leistete mir nämlich bei meiner Tee- und Lesepause Gesellschaft. Eine Latzhose soll er noch bekommen, vielleicht grün? (Ist halt nun mal meine Lieblingsfarbe…)

Wenn das also alles geschafft ist, wird dieser Schafbock noch richtig vorgestellt, wie es sich gehört. Bis dahin nur ein leises Blöken.

Winterliche Grüße von

Frau Wollwesen

Urlaub im Alltag

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Von diesem wunderschönen Ort habe ich schon vor kurzem berichtet.

Zurück daheim sehne ich mich  nicht selten danach, nach der Weite der Landschaft, den Tieren, der Ruhe, die trotz Kinderspielen und Landwirtschaftsgeräuschen immer greifbar nahe ist.

Seit wir regelmäßig immer wieder hierher zurückkommen, habe ich Hühner und Gänse lieben gelernt, ihre Besuche unter dem Esstisch im Freien, (manchmal leider auch im Rettichsalat auf dem Tisch), ihre Neugierde….und ich weiß nun, wie schön es sein kann, sich von ihnen morgens Körner aus der Hand picken zu lassen – aber auch ganz schön schmerzhaft manchmal 😉 (die Hähne gehen dabei erstaunlicherweise oft am sanftesten vor.)

Tja, da aber nun dieser Urlaub immer auch irgendwann sein Ende findet, kam ich auf die Idee, ihn auf irgendeine Art und Weise in unseren Alltag mit hinüber zu nehmen.

So entstand diese Magnetwand:

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In der Mitte sieht man ein Foto von meinem Lieblingsort (auch hier gezeigt). Ich habe es auf Leinwand drucken lassen und auf einen grünen Jerseystoff mit blauen Sternen genäht (ein Rest von einem Nähprojekt für das März-Kind ). Das mit dem Jersey war natürlich keine so gute Idee, wie man wahrscheinlich sieht. Zu dehnbar einfach, aber da ich eine Schwäche für Grün habe und sonst nichts anderes zur Hand war….

Die Magnetwand war ein uralter Tchibo-Kauf und sollte eigentlich in den Müll. Jetzt kam sie mir aber sehr gelegen, da sie auch eine Rückwand aus Pappe hat, in die ich den Stoff getackert habe.

Als Magnete haben wir einmal diese hier gebastelt:

 

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Bei Kirschkernzeit habe ich die Anleitung dafür entdeckt und die Kinder hatten viel Freude dabei.

 

Außerdem musste das Federvieh auf alle Fälle in Erscheinung treten:

Hier also der stolze Hahn….

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….und seine Henne!

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Rückansicht mit Magnet :

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Ein glückliches Paar!

Sie behaupteten beim Filzen nur immer, sie seien Adler…?

 

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Und hier die Erinnerung an den stolzen Gänserich des Hofes, der leider irgendwann Kindern und Erwachsenen zu sehr zusetzte und beim nächsten Besuch in der Tiefkühltruhe gelandet war:

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Alle habe ich nassgefilzt und nach dem Trocknen mit den Magneten beklebt (mit der Klebepistole).

Mal schauen, eigentlich fehlen noch die Esel, die Schweine, die Hunde und Schafe, die Enten und die Fledermäuse….

Aber schon jetzt ist es einfach ein ruhiger Blickfang für mich, für uns alle, wenn wir am Kochen sind, oder auf der Bank darunter lümmeln, stricken, lesen – eben Urlaub im Alltag! (Und zur Zeit mag ich mich auch gerne an die schöne sommerliche Wärme damals zurückerinnern.)

 

Es grüßt, leicht fröstelnd,

Frau Kirschkernzeit