Vogel-Gezwitscher – Tutorial für eine Filz-Blaumeise (1.Teil)

 

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In meinem letzten Beitrag habe ich es schon erwähnt:

Seit der Stunde der Wintervögel lassen sie mich nicht mehr los, die heimischen Singvögel. Sie haben alle eine Schönheit und Anmut, die mich bezaubert und die sich natürlich mit Wolle nur ansatzweise wiedergeben lässt.  Aber es macht mir sehr viel Freude, ganz genau hinzusehen, um ihre Färbung möglichst genau abzubilden. Und vielleicht sogar ein Stück der Vogel-Persönlichkeit darzustellen (was ein ganz schön hoch gestecktes Ziel ist, gebe ich zu).

 

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Und da vielleicht auch jemand von Euch Lust haben könnte, ein solches Vögelchen zu filzen, habe ich dieses Blaumeisen-Tutorial für Euch zusammengestellt. Es ist allerdings nicht gerade kurz und so werde ich es in mehrere Teile aufteilen.

Heute also Teil 1:

Für das Nassfilzen des Vogels benötigt Ihr:

 

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Weisse Filzwolle im Vlies….

 

 

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Ein Stück Seife…

 

 

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Eine Spritzflasche….

 

 

 

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Eine Schüssel mit warmem Wasser für die Seifenlauge….

 

 

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Bunte Vlieswoll-Reste….

 

 

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Eine Filznadel (am besten in der feinen Stärke)….

 

 

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….und eine Schaumgummi-Unterlage.

 

Zunächst nehmt Ihr Euch ein Stück weisse Vlieswolle,

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…und rollt dies von einer der Seiten möglichst fest auf (die Ränder dabei mit einschlagen).

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Danach in die Seifenlauge eintauchen und darauf achten, dass es die Form behält.

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Diese Grundform baut Ihr nun mit weiteren Vliesstücken auf, d.h. Ihr legt oben am Kopf und vorne am Bauch Vlies auf, besprüht es mit Seifenlauge aus der Flasche und streicht es vorsichtig an. Vorsichtig deshalb, da sich die Wolle erst ganz am Schluss verfilzen soll, wenn die Gefiederfärbung aufgelegt ist.

Wichtig: Bevor Ihr verzweifelt, weil die Wollflöckchen an Euren nassen Händen hängenbleiben statt am Vogel: Immer lieber zu viel Seife verwenden, als zu wenig. Das bedeutet, dass Ihr die Seife stets griffbereit neben Euch liegen haben solltet, um die Hände schnell wieder „flutschiger“ zu machen. Die Wollflöckchen brauchen manchmal auch einiges an Seifenwasser, bis sie sich gut anlegen lassen.

 

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Nun kann man Kopf und Rumpf schon ganz gut erkennen.

Als nächstes setzt Ihr aus 2 Vliesstreifen die Flügel an:

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Sie werden schlaufenförmig angelegt und an den Ansatzpunkten mit Seifenlauge durchnässt.

 

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Diese Flügelansätze brauchen noch mehr Stabilität durch weitere Vlies-Flöckchen, die rundherum aufgelegt und nass gemacht werden.

 

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Wenn alles gut verbunden ist, wird der ganze Flügel befeuchtet und das alles auf der anderen Seite des Vögelchens wiederholt.

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Nun kommen die Schwanzfedern:

Ein langes schmales Stück Vlies an der Ober- und Unterseite des hinteren Endes des Vogels auf die gleiche Art wie die Flügel ansetzen.

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Nun ist die Vogel-Grundform fertig.

Wie es mit der Gefiederfärbung weitergeht, erfahrt Ihr dann beim nächsten Mal!

 

Ich wünsche Euch eine wunderschöne Woche und aufmerksame Ohren für das beginnende Frühlings-Gezwitscher in der Natur,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

Herbst-Ende…und eine Geschichte

 

 

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Nun ist er fast schon wieder vergangen, der Herbst und adventliche Kerzen-Stimmung lockt uns nach innen, in die warme Stube.

Vielleicht macht Ihr es Euch dort auf dem Sofa gemütlich und folgt mir in Gedanken zur

 

Herbst-Wandelfrau

 

Komm mit, tief hinein in den herbstlichen Laubwald und sieh, wie das schräge Licht der Nachmittagssone zwischen die orangen und gelben Blätter auf den Boden fällt. Es knistert und raschelt bei jedem Schritt und feuchter modriger Duft steigt auf.

 

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Dort drüben, da, wo die Bäume etwas lichter stehen, kauern wir uns nieder und lassen uns ein bißchen den Rücken von der Sonne wärmen.

Ein paar wenige Vögel hüpfen über uns durch die Zweige, dann raschelt eine Maus unter dem Laub.

Stille senkt sich um uns her.

Plötzlich hören wir es: Ein leise schabendes Geräusch. Ein großer Stein am Fuße des niedrigen Felsenhanges ein Stück von uns entfernt, wird zur Seite geschoben.

Eine kleine Gestalt tritt aus der Höhlung dahinter hervor und schiebt ihn gleich darauf mit einiger Anstrengung wieder an seine ursprüngliche Stelle zurück.

„Wer ist das“, flüsterst du. Doch ich bedeute Dir nur, still zu sein und weiter zu beobachten.

 

 

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Ich weiß, es ist die Herbst-Wandelfrau und sie darf nicht bei ihrer Arbeit gestört werden. Sie trägt wie stets ihren graulila Umhang und seitlich sieht man ihren langen grauschwarzen Haarzopf darunter hervorhängen. Leicht gebückt geht sie, aber erstaunlich flink kommt sie dabei voran.

Dies ist ihre Zeit des Jahres, in der sie ihre meiste Arbeit verrichtet. Das ganze Jahr über sammelte sie die Zutaten für ihre Zauberpulver, die sie nun in kleinen Blätterbündeln auf dem Rücken trägt.

Mit diesen Pulvern bestäubt sie all` die verschiedenen Blätter und Früchte, die dadurch ihre Herbstfärbung annehmen.

 

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Sie ist am liebsten bei Nebel und Dämmerung unterwegs und liebt den Wind und die Herbstkühle. Doch bei der vielen Arbeit, die getan werden muß, ist sie auch immer wieder zu anderen Zeiten unterwegs.

Sie sorgt dafür, daß der Schlaf und die Ruhe im Jahreskreislauf ihren Platz haben. Somit ist sie eine wichtige Dienerin für Mutter Erde und deckt empfindliche Pflanzen und überwinternde Tiere mit schützenden Blätterdecken zu.

Von weitem wirkt sie auf viele unheimlich, vielleicht auch auf Dich?

Aber wer von nahem in das tiefe Braun ihrer uralten Augen geblickt hat, weiß um die Liebe, die sie für alle Wesen empfindet.

Mich erinnert sie an die Notwendigkeit des Vergehens, damit neues Leben entstehen kann.

Komm, wir folgen ihr noch ein Weilchen, bis es anfängt zu dämmern vielleicht….

 

 

 

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Wollbild „Herbst-Wandelfrau“ (Nadelfilz auf Ecoprint mit Naturmaterialien im Holzkasten)

 

Es grüßt

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag und mit Naturkinder.

Eingetaucht…

 

… in den Herbst, in Landschaft, Farbe, Gemeinschaft, Nebel und vieles mehr, sind wir in dieser vergangenen Ferienwoche.

 

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Rund um uns herum waren Tiere.

Was meiner Seele sehr gut tut und auch der meiner Kinder.

 

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Und auch mein werkelndes, kreatives Selbst kam nicht zu kurz.

Beim Eselreiten habe ich diese handgemachten Satteldecken bestaunt:

 

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Jede einzelne hat den Namen des Esels/der Eselin aufgestickt, der/die sie trägt.

 

 

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Und das rothaarige Puppenkind, das zur Zeit hier entsteht, ist auch so gut wie fertig geworden für den kommenden Basar.

 

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Hier noch eingehüllt in ein Wollhemd der kleinsten Tochter (und damit fast im Partnerlook mit den Streifen) ist sie inzwischen ausgestattet mit Jacke und Söckchen – Kleid und Hose folgen bald.

Auch das Strickzeug ruhte nicht, z.T. darf ich darüber aber noch nicht zu viel verraten…

 

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Ihr seht (am Auto-Hintergrund), manchmal nutze ich jede freie Minute zum Stricken, wahrscheinlich bin ich tatsächlich süchtig danach…

Dies ist übrigens mein momentaner Lieblings-Strickzeug-Aufbewahrungsbeutel: Eine weitere Bento-Bag, unter anderem aus dem restlichen Stoff meines Esme-Tops genäht.

Hier bei uns ist es heute übrigens ziemlich ungemütlich, was das Wetter anbelangt, und ich sehne mich ein bisschen nach dem knisternden Kaminfeuer der letzten Tage in unserer Ferienwohnung im französischen Jura… (nur morgens nicht, wenn alles kalt ist, bis der Ofen endlich brennt).

 

Euch allen wünsche ich viele ebenso kuschlig-wohlige Stunden in den kommenden Tagen,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag und GRÜNZEUG bei Naturkinder.