Schuhuuuuu!

 

Der Waldkauz-

vielleicht wisst Ihr es – war im vergangenen Jahr 2017 Vogel des Jahres.

Und vielleicht geht es Euch wie mir auch:

Ihr kennt den Ruf des Männchens aus unzähligen Spielfilmen, wenn es dunkel und unheimlich wird:

 

(Quelle: http://www.strixaluco.ch/,

Urheberrecht von Romilly Hambling und Timo Tschentscher)

Über sein Verhalten und seinen Lebensraum, die für die meisten Menschen weit weniger bekannt sind, möchte ich Euch hier am Blog bald mehr erzählen und damit meine Info-Reihe über heimische Wildtiere fortsetzen, die ich mit den Schlafmäusen begonnen habe.

Da heute aber Creadienstag ist, zeige ich Euch zunächst einmal meine mit der Naßfilz-Technik hergestellte Filzschale, für die ich ebenfalls den Waldkauz als Mittelpunkt gewählt habe:

 

Ich habe sie aus Merino-Wolle gefilzt und gewalkt und für zusätzliche Standfestigkeit mit Wäschestärke behandelt.

Nun auf zur fröhlichen Waldkauz-Recherche….!

 

Habt es alle gut diese Woche,

viele Grüße

von

Frau Wollwesen.

 

 

Schlafmäuse

 

 

Es ist Adventszeit – man sieht und hört es überall. Sogar geschneit hat es hier schon, wenn auch nur ein ganz winziges bisschen. Aber genau so viel, dass man seinen Namen in den Schnee auf dem Terrassentisch schreiben konnte. Und das Eis auf unserem kleinen „neuen“ Gartenteich haben wir auch schon mehrmals aufgehackt, damit unsere im Herbst dort eingezogenen 50 (!) Moderlieschen  nicht ersticken. Dabei handelt es sich um eine heimische Fischart, die nun das Algenwachstum in dem Teich etwas eindämmen soll. Und außerdem war hier bei uns der Wunsch nach Fischen sehr groß.

Einen weiteren Neuzugang im Hause Wollwesen habe ich bisher auch noch gar nicht auf dem Blog vorgestellt. Ein kleines Katerchen ist in den Herbstferien bei uns eingezogen, nachdem wir 6 Monate vergeblich auf die Rückkehr unseres Fridolins gewartet hatten . Und kaum war der Kleine da, stand 3 Tage darauf  – na, wer wohl, vor der Tür? Genau!

Also nun 2 Kater hier im Haus, wie sie gegensätzlicher fast nicht sein könnten.

 

 

 

 

Aber schlafen tun sie beide sehr gerne, in ihrer unnachahmlichen Katzenart – womit ich auch endlich beim Thema des heutigen Beitrags wäre:

Die Familie der Schlafmäuse, auch Bilche genannt.

Wer hier schon eine Weile mit liest, weiß, daß ich bei der lokalen NABU-Wildbienen-Gruppe aktiv bin und generell liegt mir der Tier- und Naturschutz sehr am Herzen. Nun ging in den letzten Wochen und Monaten viel über das Insekten- und generell Artensterben durch die Presse, was mich wieder sehr aufgerüttelt hat. Wie lange werden wir noch so weiterleben können, wie bisher?

Ganz konkret frage ich mich immer wieder, was ich bei mir persönlich oder bei uns als Familie verändern kann. Und eine Idee, die mir kam, ist es, hier auf meinem Blog immer wieder einmal über bestimmte Tier- oder Pflanzenarten zu informieren, das Interesse zu wecken. Und das ergänzt sich gut, finde ich, mit einigen meiner Wollbilder und Filztiere, die letztlich einen ähnlichen Sinn für mich haben: Freude wecken an diesen Tieren. Und woran man sich freut, dafür setzt man sich vielleicht ein, das ist mein Wunschtraum!

Aber nun  zurück zu den Schlafmäusen!

 

 

Zu ihnen zählen oben zu sehende Haselmäuse, die Sieben– und Gartenschläfer und die Baumschläfer.

Am ehesten kommt man wohl mit dem Siebenschläfer in Kontakt. Ich erinnere mich an Nächte im Haus meiner Großmutter in Österreich, wo man sie auf dem Dachboden herumtoben hörte. Oder ein altes Steinhaus im Tessin, rundherum von Eßkastanienwald umgeben, wo einer oder zwei gerne zu später Stunde in der Küche anzutreffen waren und mit ihren großen schwarzen Augen oben vom sicheren Wandregal herunterschauten. Meine große Tochter bekam bei einem Hüttenwochenende hier im Schwarzwald einen ziemlichen Schreck, als sie eine Schublade öffnete (mit Süßigkeiten oder ähnlich leckerem) und ihr ein Siebenschläfer entgegensah.

Wie man daraus erkennen kann, sind diese blaugrauen Vertreter der Bilche mit dem puscheligen Schwanz und einer Körperlänge von insgesamt etwa 30 cm oft auch in der Nähe der Menschen anzutreffen, in Obstgärten, Laub- und Mischwäldern. Der seltenere Gartenschläfer bevorzugt  ähnliche Lebensräume, besonders in Obstgärten und Weinbergen fühlt er sich zuhause. Man kann ihn gut an der schwarzen Gesichtsmaske erkennen. Er hält sich allerdings mehr am Boden auf und frisst auch gerne tierische Kost, wie Schnecken und Insekten.

Die Haselmaus ist die kleinste Vertreterin der Schlafmäuse, sie misst nur 14 cm von Kopf bis Schwanzende. Ihr Fell ist gelbbraun gefärbt, auf der Unterseite weiß. Sie ist an Gehölze und reichhaltige Strauch- und Krautschichten gebunden. Ihre Nahrung setzt sich aus einer Vielzahl von Nüssen, Blüten und Früchten zusammen, von denen ich einen Teil im Bild oben dargestellt habe.

Sie ist 2017 Tier des Jahres, da sie in ihrem Bestand bedroht ist. Sie benötigt als Lebensraum Hecken- und Feldgehölze, die miteinander verbunden sind, da sie sich am Boden nur wenig aufhält und sich beim Klettern im dichten Gesträuch am sichersten fühlt. (Wer sich weiter über sie und Schutzmöglichkeiten informieren möchte: Hier gibt es ein Infoblatt über sie.)

Allesamt sind die Bilche sehr gefräßig, damit sie im Herbst genügend Speck angesammelt haben, um den Winter schlafend gut überdauern zu können. Daher rührt natürlich auch der Name: Der Siebenschläfer z.B. begibt sich oft schon Ende September in den Winterschlaf, der gut bis April oder Mai andauern kann (also in etwa 7 Monate).Diesen verbringt er entweder 20 – 150 cm tief im Boden oder in alten Gartenlauben oder Spechthöhlen.

Zu den Mäusen gehören sie tatsächlich gar nicht, sie können keine Zellulose verdauen, wie in Gräsern oder Blättern vorhanden. Auch ihr Schwanz ist nicht nackt, sondern behaart und hat eine Sollbruchstelle, an der er bei Gefahr abgeworfen werden kann.

Wie ihre großen Augen vermuten lassen, sind die Schlafmäuse nachtaktiv und besitzen einen ausgeprägten Gehörsinn. Sie können bis zu 9 Jahre alt werden, was für solch kleine Tiere ein beachtliches Alter ist.

 

Ich hoffe, dies war nicht zu viel Theorie auf einmal!?

Nun nur noch schnell zwei Bilder, um die Sehnsucht nach Einkuscheln und Gemütlichkeit bei Euch zu schüren:

 

 

 

Dieser kleine nassgefilzte Siebenschläfer ist auf Wunsch einer Kundin entstanden, die sich in diese Karte verliebt hatte:

 

https://rendering.documents.cimpress.io/v1/vp/preview?instructions=QSH_JgVgaHrAzNQ5kTM2GsDESwJsJEMqIp0zNQRgAAIhlRFOmZqILWZnEMqCMAABRBazM4hlQRgAAKCMAABKgjAAAUEYAABC63__%242T_yUQZEzOiKwMzFv__9sn_k_gAAAYq1KITn7rRGol3OEoGPFwTqKZMCTL20Ojo4OZ0Xl7q4NjewsjmXMjexuraytzo5lzG0trg5Mrm5lzS3l7sYl7q4NjewsjmXmJiYGhwbmxyaGT8YmBgXuDkyuzSyu5%246MrcwtzoeuzE6kzq4Njewsio3tbK3HpiYmBocG5scmhkWmxoYMJkYGBucnBabGDEYshqKT4Q73WfJz4oT4OaX%24e8ccc2hG2BNhIhlRFOmZqCMAABEMqIp0zNRBazM4hlQRgAAKILWZnEMqCMAABQRgAAJUEYAACgjAAALf__5_62Q5C2TISfwAAAAA--&width=428&category=lp&merchant_metadata=BF2

 

Ich wünsche Euch allen eine gemütliche Zeit,

nehmt Sie Euch, gerade jetzt, wenn es oft so trubelig ist im Alltag,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

 

 

 

 

Warum „Wollwesen“?

 

„Wollwesen“ –

so heißt mein Blog und auch mein „Label“, wie man heutzutage so schön sagt, dieser Name steht als Überbegriff für all´ mein Tun mit diesem Material Wolle, bzw. für alles, was durch meine Hände damit entsteht.

Wolle fasziniert und begeistert mich.

Oder vielleicht treffender formuliert:

Über die Jahre habe ich dazu eine innige Freundschaft entwickelt. Dabei war dies wirklich nicht immer so. Aufgewachsen als ein Kind der 70er- und 80er-Jahre, der Hochzeit der Kunstfaser, kam ich mit Wollkleidung eher wenig in Kontakt. Und wenn, war sie zu dieser Zeit meist unangenehm zu tragen: Kratzige Strumpfhosen aus grober Wolle gab es, daran erinnere ich mich noch, aber sonst?

Erst mit Mitte 20 kam ich über Naturmoden-Versandhändler wie Hess- und Maas-Natur in den Genuß von Strickjacken aus reiner und auch angenehm zu tragender Wolle. Und was war das für eine Entdeckung für mich! Denn ich fühlte mich nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf seelischer Ebene gewärmt. In so ein Kleidungsstück zu schlüpfen, fühlte sich an, wie ein Stück einhüllende Geborgenheit.

Später, als ich über Waldorfkindergarten und -schule unserer Kinder mit der Anthroposophie vertrauter wurde, leuchtete mir darum sofort ein, daß hier auch besonderer Wert auf Wollkleidung für Säuglinge und Kinder gelegt wird.

Über den Kindergarten lernte ich schließlich auch das Filzen und die Technik des Wollbild-Legens kennen. Und ab da ließ mich beides nicht mehr los. Ich besorgte mir Bücher und Filzwolle und hatte eine Unmenge an Ideen im Kopf, die ich umsetzen wollte. Und so lernte ich durch Ausprobieren, durch Fehler machen, durch das erneute Probieren…

Gemalt hatte ich schon früher sehr gerne, meistens mit Aquarellfarben. Dabei frustrierte mich allerdings oft, daß ein Bild, daß anfangs noch vielversprechend leicht und durchscheinend wirkte, beim Arbeiten an Details schnell zu schwer und dunkel wurde, was nicht mehr rückgängig zu machen war.

Beim „Malen“ mit Wolle ist es mir dagegen jederzeit möglich, die Wolle wieder abzuzupfen, wenn mir das Ergebnis nicht gefällt. Ich muß auch nicht warten, bis die Farbe getrocknet ist und kann jederzeit im Prozeß eine Pause einlegen. Durch die Dreidimensionalität der Wolle entseht zudem von selbst Licht- und Schattenwirkung.

Das Naßfilzen wiederum ist für mich inzwischen fast zu einer Art des Modellierens ähnlich wie mit Ton geworden. Das Schöne daran ist natürlich, daß dabei aber weiche, leichte und unzerbrechliche Gegenstände entstehen, die vor allem als Kinderspielzeuge ideal sind und jedes seine eigene „Wesenheit“ zum Ausdruck bringt.

 

 

Mit der Zeit kamen für mich noch das Stricken, Sticken, Nähen und Häkeln mit der Wolle dazu, wobei mir das Stricken vor allem am Herzen liegt.

Denn zusätzlich zu den vielfältigen Qualitäten der Wolle

  • leicht zu Färben
  • wasserabweisend
  • isolierend
  • wenig Gerüche annehmend
  • schwer entflammbar
  • nachwachsender Rohstoff

bietet sich mir durch das Stricken die Möglichkeit, die Kleidung selbst herzustellen, die ich gerne tragen möchte und die für mich auch bezahlbar ist.

Durch die Entdeckung der Internet-Plattform Ravelry und ihre nahezu unendliche Vielfalt an Strickmustern, fühlte ich mich wie in eine Schatzkammer versetzt. Denn auch Kleidung ist doch letztendlich eine Möglichkeit, etwas nach außen sichtbar zu machen, was man im Inneren für sich selbst als stimmig und passend erlebt und spielt in diesem Zusammenhang für mich eine wichtige Rolle für mein alltägliches Wohlergehen.

 

Nun bleibt mir natürlich  noch die Erwähnung der Tiere, die die Wolle entstehen lassen: Die Schafe (und natürlich auch Alpacas, Mohairziegen, Angorakanichen,…)

Diese Tiere darf ich immer wieder einmal bei Freunden von uns in ganz direktem Kontakt erleben und freue mich dabei jedes Mal über ihre neugierige, friedliche und ruhige Art zu sein.

Im Rhythmus mit der Natur und im Verbund als Herde leben sie dort ihr meist ruhiges Schafleben und aus dem hektischen gedankenerfüllten Alltagsleben kommend, hat mich das mehr als einmal schon zurück in die Einfachheit des Hier und Jetzt geholt.

 

 

So viel also über meine Liebe zur Wolle, über ihr einhüllendes, lebendiges und wohltuendes „Wesen“!

 

Hüllt Euch alle auch gut ein in dieser kalten und feuchten Novemberzeit,

zündet vielleicht eine Kerze an und holt Euer Strickzeug hervor,

es grüßt,

Eure

Frau Wollwesen.