Luftholen

 

Meine Tage kommen mir manches Mal unglaublich aneinandergereiht vor, wie ein langer Tauchgang : Zwischendurch hoch zur Wasseroberfläche, Luftholen und dann weiter… Das Tauchen mit geschlossenen Augen ermüdet, laugt aus. Und was liegt näher, als einfach ein bißchen öfter nach oben zu schwimmen, die kühle, klare Luft einzuatmen, neue Kraft zu tanken….?

Aber es fällt mir doch immer wieder schwer, aus dem Gewohnten auszuscheren. Oft fühlt es sich dann nämlich so an, als ob ich mich „falsch“ oder „faul“ verhalte. Aber die letzten Tage waren voller solcher Momente des Luftholens. Die Frühlingssonne tat ihr bestes, die Schuldgefühle zu verscheuchen, wahrscheinlich irgendwo in eine Schattenecke. Und ich merkte, daß auch beim Tauchen, unter Wasser, einiges Schönes zu sehen ist, man muß nur die Augen öffnen!

 

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So sah ich z.B. nicht nur Kinder, die sich vor dem dringend zu schreibenden Referat drückten, sondern welche, die voller Freude einen Regenschirm neu bezogen (keine Ahnung, wie sie das hinbekommen haben!) und in einen allerliebsten Sonnenschirm mit Spitze verwandelten (für das 8.Klass-Spiel der Großen).

Kinder, die, obwohl es in der Schule wohl als völlig uncool gelten würde, stundenlang voller Fantasie mit Puppen und Stoffpferden spielten.

Und sah Herrn Wollwesen zusammen mit einem befreundeten Landschaftsgärtner einen neuen Gartenzaun zurechtsägen und aufstellen, der sofort ein behagliches Bullerbügefühl bei mir auslöste.

 

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Und natürlich sah ich:

Grün, grün, grün, überall. Und bunt. und weiße Blütenspitze an Büschen und Bäumen.

 

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Und Ihr dürft nun auch noch etwas sehen, einen klitzekleinen Einblick, woran ich die letzte Zeit (schon recht lange eigentlich) werkele:

 

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Zwei neue Filzpuppenkinder, dunkelhäutig dieses Mal, gefärbt mit Walnußschalen.

Bald mehr dazu!

Und nun auf zum Creadienstag!

 

Eure Frau Wollwesen

 

 

 

Frühlingsfest

 

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Schön ist es, die Kraft des Frühlings zu spüren, zu feiern!

Und nun ist er einfach da. Wir haben ihn begrüßt mit Osterfeuer und Eiersuche, mit üppigem Essen und Beisammensein.

Und das wünsche ich Euch allen, die Ihr hier lest, ebenso:

Eine gute Zeit miteinander, Zur-Ruhe-Kommen, Freude am und Vertrauen ins Leben…

 

 

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Eine ganz besondere Freude kam plötzlich noch am Samstag per Postbote zu mir:

 

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Dieses Schneckenkind habe ich bei einer Verlosung auf dem Augentrost-Blog gewonnen!

Und allein schon das Auspacken war ein Genuß, so schön war es verpackt! Vielen Dank an Dich, liebe Delia!

Nun ruht es hier in einem Moosbett:

 

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Viele frohe Grüße an Euch alle,

Eure

Frau Wollwesen.

 

 

 

Wollbild „Anemonen-Hüterin“

 

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Nun ist sie endlich wieder gekommen: Die Zeit der ersten zarten Blumen, die sich unter dem braunen trockenen Laub des letzten Jahres hervorwagen.

Und sobald ich dann an einem warmen Frühlingssonnentag in einem lichten Laubwald unterwegs bin, vielleicht sogar in der Nähe eines kleinen Bachlaufes, begegnen sie mir fast unweigerlich: Die feinen weißen Anemonen, die „Buschwindröschen“. Als ich diesen Namen als Kind zum ersten Mal hörte,fühlte ich mich sofort in eine märchenhafte Geschichte versetzt. Mit hellen, leichten Feen vielleicht, oder Blumenelfen, die mit leisem Kichern hinter Blättern verschwinden, sobald sie den groben Tritt eines Menschenfußes hören.

Viele Jahre später dann erzählte mir eine Freundin von ihrer Überzeugung, daß jede Pflanze von einem eigenen Wesen begleitet, behütet wird.

Da kam mir wieder das Buschwindröschen in den Sinn. Seine weiße Zartheit, gepaart mit großem Mut und dem Willen, sich zu dieser, oft noch sehr rauen und eisig kalten Zeit, aus der Erde nach oben zu bewegen. Sich der Sonne entgegen zu strecken, zu öffnen, um ihre Wärme zu spüren. Wer, wenn nicht sie, könnte Schutz und Fürsorge benötigen?

So entstand das Bild der Anemonen-Hüterin: Ein Wesen aus der Feenwelt, selbst von heller, zarter Gestalt, jedoch von der kalten Witterung nicht angreifbar. Und in der Lage, Lichtkraft zu spenden, Mut zu zusprechen. Lieder vor zu singen, in fremder, ungewohnter Sprache, doch nur für das menschliche Ohr. Für die Blumen wirksam wie ein Lebenselixier, das sie in ihrem Wachstum bestärkt. Und das schließlich nach der Blüte und über den Sommer langsam leiser wird und verklingt, sobald die kalte Jahreszeit sich erneut ankündigt.

Mit der Blume ruht im Winter auch die Hüterin, bis es wieder Zeit wird, den Kreislauf neu zu beginnen.

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Die „Anemonen-Hüterin“ ist ein nadelgefilztes Wollbild und wird von mir zum Creadienstag , zu Dienstagsdinge und Handmade on Tuesday geschickt.

Herzliche Grüße

von

Frau Wollwesen.