Ab in den Mai…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein langes Wochenende geht zu Ende.
Es kommt mir jedoch noch deutlich länger vor, da es angefüllt mit vielen Erlebnissen und Eindrücken war.
Ein Theaterstück der Oberstufe an unserer Schule, ein Walpurgisfeuer vom Nachmittag in den Abend hinein bei Freunden im wunderschönen Garten, schließlich Tanz in den Mai.
Strahlender Sonnenschein, dann strömender Regen und dazwischen lag nur eine Nacht.
Nicht zu vergessen ein Besuch bei unserem ehemaligen Pflegepony an seinem neuen Stall und ein ausgedehnter Spaziergang mit ihm im Frühlingswald.

Dazwischen fanden sich erstaunlich viele Momente allein für mich in der Natur, joggend, fotografierend. Zeit auch, ein paar kleinere Wollwesen fertig zu stellen, Pläne zu schmieden für weitere. Zwischendurch ebenfalls für ein paar Zeilen an der einen oder anderen Geschichte, die ich zu meinen Wollbildern schreibe.
Und Zeit, über Ziele und Pläne für dieses Jahr nachzudenken. Um herauszufinden, was mir bei meiner kreativen Arbeit eigentlich am meisten am Herzen liegt und vielleicht mehr Raum und Zeit benötigt.

 

 

Dass mir diese meine Arbeit mit den Händen so wichtig ist,  wurde mir wieder sehr deutlich. Und dass sie eng verwoben ist mit den Geschöpfen der Natur, den Tieren und den Pflanzen vor allem. Durch das genaue Hinsehen beim Filzen eines Wollbild-Tier- oder Pflanzenmotivs z.B., nehme ich auf einmal so viel mehr wahr, als beim oberflächlichen Hinschauen im Alltag. Und das löst Staunen und Freude bei mir aus, über die unglaubliche Vielfalt des Lebens.

Apropos Freude:

Die kam bei mir auch auf, als ich mit unserer restlichen blauen Farbe vom Ostereierfärben (Pflanzenfarbe Indigo) ganz ohne viel Erwartung einen Strang Wolle färbte.

Was für ein Blau!!! Ihr könnt die Wolle auf dem Foto oben unter den Tierfingerpuppen sehen. Da möchte ich doch am liebsten sofort die geplante biologische Indigoküpe ansetzen, die mir schon so lange durch den Kopf geht. Aber so „mal schnell zwischendurch“ ist das wohl keine so gute Idee….Hat jemand von Euch so etwas schon einmal probiert?

 

Desweiteren hat mich leider die Nachricht erreicht, dass das Jungtierfest am Natur- und Tiererlebnishof Opfingen, über das ich hier geschrieben habe, leider ausfällt und damit auch mein Verkaufsstand dort.

Aus diesem Grund werde ich in den nächsten Tagen einige Fingerpuppen und Vögel, die dafür gedacht waren, in meinen Wollwesen-Laden einstellen. Schaut doch mal dort vorbei, wenn Ihr Lust und Zeit habt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich grüße Euch herzlich,

wünsche Euch viel Zeit, im satten Mai-Grün zu schwelgen,

Eure

Frau Wollwesen.

 

 

Verlinkt mit Handmade on Tuesday und Dienstagsdinge.

Wollwesen auf Entdeckungstour

 

 

Wer meinen letzten Beitrag gelesen hat, kennt dieses Bild schon.

Als diese Fotos entstanden, gab es aber noch zwei wollige Wesen im Hintergrund, die es sehr genossen, in Unterholz und Schilf umherzustreifen, über sonnenbeschiene Steine zu springen, Pusteblumen zu pflücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem einen oder anderen Bild sind die beiden in noch unfertigem Zustand hier immer wieder einmal aufgetaucht.

Das Puppenmädchen heißt „Madleina“ und ist, wie meine anderen Puppen, komplett per Hand naßgefilzt. Ursprünglich war sie weiß, ich habe sie jedoch in einem Farbbad aus Walnußschalen „naturgebräunt“. Für ihre Haare habe ich zunächst eine Perücke aus Mohair gehäkelt und dann die Haare einzeln eingehäkelt.

Das Schmetterlingskind ist ein Tagpfauenauge und ebenfalls naßgefilzt, was dem Filz einfach immer eine besondere Stabilität gibt. Es hat Haare und Fühler aus Mohairgarn und eine Halskrause, gehäkelt aus pflanzengefärbter Wolle.

Sie sind mir ganz schön ans Herz gewachsen, die beiden, über die letzte Zeit hin.

So habe ich sie schließlich vorsichtig in meinen Schal gewickelt und auf meinem Rücken durften sie wieder zurück nach Hause radeln…

 

Ich grüße Euch,

habt eine schöne Woche,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

Hallo April!

 

 

 

 

 

Hopplahopp – ist es April geworden, überall drängt das Grün mit Macht hervor und bunte Blümchen überbieten einander an Strahlkraft und Blühfreude.

Die jüngste Tochter hat am Wochenende den Jahreszeitentisch umdekoriert, um dem Schauspiel draussen nicht hinterher zu hinken.

Schon lange hat sie die Zuständigkeit dafür übernommen, was mir sehr recht ist. Sie genießt es, glaube ich, jedes Mal wieder, aus unserem etwas chaotischen aber doch inzwischen reichhaltigen Fundus an Püppchen, Tieren und Tüchern zu wählen.

 

Dieses Jahr kann ich auch das erste Mal so richtig nachfühlen, was Eduard Mörike mit seinem „blauen Band“ sagen möchte…

 

Er ist’s

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
—  Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab‘ ich vernommen!

Eduard Mörike
Denn zu der Farbe Blau fühle ich mich gerade mit aller Kraft hingezogen:
Der Garten ist übersät mit Vergißmeinnicht-Blau, ein blau-türkiser Schal flattert um meinen Hals, wenn ich aus dem Haus gehe und mein neuestes Strickprojekt ist von zartem Graublau:
Es handelt sich dabei mal wieder (welch Überraschung) um ein Strickmuster von Carrie Bostick Hoge, der Sibella Cardigan.
Ich weiß, ich habe mein letztes Projekt nach einer Anleitung von ihr noch nicht hier vorgestellt, obwohl es fertig ist. Liegt daran, dass ich das Fäden-Vernähen nicht gerade gerne mag…kommt aber noch.
Der Sibella Cardigan spukt mir schon lange im Kopf herum, auch die Wolle dazu lag schon ewig hier (DROPS Alpaca in Graugrün hell ) – ist aber nicht grün- sondern blaugrau.
Nun zögerte ich, ob mir die Farbe nicht zu pastellig ist, aber stattdessen merke ich, dass sie mir gerade sehr gut tut. Und da wir Pfingsten mal wieder in den Süden ans Meer wollen, träume ich schon davon, dieses Jäckchen an lauen Abenden am Strand spazieren zu tragen…wenn es bis dahin fertig ist.
Mein Färbetopf hat gerade nicht so viel zu tun, sieht aber trotzdem schön bunt aus (was sich auch nicht ändern lässt, aber ein Foto wert ist).
Und noch mehr Buntes:
Tulpen finde ich einfach wunderschön und kann sehr gut verstehen, dass sie in früheren Zeiten sehr teuer gehandelt wurden.
Sie wurden oft in Stilleben dargestellt und galten als die Verkörperung der Vergänglichkeit, wegen  ihrer kurzen Blühdauer und dem baldigen Vergehen der Pflanze nach der Blüte.
Mich fasziniert zudem die große knollige Zwiebel, aus der die Pflanze zum Vorschein kommt und die braun und trocken, wie sie ist, einen starken Kontrast zu der kraftvollen und doch zarten Blume darstellt.
Etwas durch Filzwolle darzustellen, gibt mir die Möglichkeit, mich noch mehr damit zu verbinden, sei es nun Tier oder Pflanze. Und so habe ich mich heute an einer Tulpe probiert. Die Blüte ist noch nicht fertig, aber ein bisschen zeige ich hier schon:
Und mein kleines Volk an Fingerpuppen-Tieren und Vögeln wächst auch immer mehr an….
Euch allen eine frühlingsblaue Woche
wünscht

Frau Wollwesen.

Verlinkt mit Creadienstag und Auf den Nadeln im April.